DER MARGOT FRIEDLÄNDER PREIS
Vielen Dank für Ihre Bewerbungen und Nominierungen für den Margot Friedländer Preis 2025! Die Jury tagt im Juni.
Der Margot Friedländer Preis zeichnet Menschen aus, die sich mit Aktionen und Initiativen für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen und zur Aufklärung über den Holocaust und Antisemitismus beitragen – zum Beispiel in Schulen, an Hochschulen, in Elterninitiativen, Vereinen, Betrieben oder Bürgerinitiativen.
Der Preis wird seit 2024 von der Margot Friedländer Stiftung vergeben und ist mit 25.000 EUR dotiert. Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Elke Büdenbender, Richterin am Verwaltungsgericht und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, wählt fünf Preisträgerinnen und Preisträger unter den Einreichungen aus.

Preisträgerinnen &
Preisträger 2024
apropolis e.V.
apropolis e.V. erhält den Margot Friedländer Preis 2024 für seine herausragende Arbeit, junge Menschen in Deutschland für die Werte der freiheitlichen Demokratie zu begeistern und sie zu aktiven, informierten Bürgerinnen und Bürgern auszubilden. Der Verein überzeugte die Jury durch seine innovativen Workshops, Sommercamps und Dialogformate, in denen Jugendliche die Bedeutung von Respekt, Toleranz und Meinungsvielfalt erleben sowie wertschätzende Kommunikation, Argumentation, Resilienz und demokratisches Führen trainieren. apropolis e.V. vermittelt den Jugendlichen die zentralen Kompetenzen in einer digitalen Welt und leistet mit seinem Engagement einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer offenen und wehrhaften Demokratie.
Zweitzeugen e.V.
Zweitzeugen e.V. erhält den Margot Friedländer Preis 2024 für seine wertvolle Arbeit, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten und junge Menschen zu befähigen, aktive Träger einer engagierten Erinnerungskultur zu sein. Die Jury beeindruckte die emotionale Intensität und Professionalität, mit der der Verein seit 2010 jährlich tausende Kinder und Jugendliche mit den Lebensgeschichten von Holocaust-Überlebenden vertraut macht. Durch Workshops, Projektwochen und die interaktive Lernplattform „Werde Zweitzeug*in“ schafft der Verein Zugänge zu einer sensiblen und tiefgehenden Auseinandersetzung mit der Geschichte. Zweitzeugen e.V. leistet einen essenziellen Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung in der Gegenwart und ermutigt junge Menschen, Verantwortung für ein tolerantes, respektvolles Miteinander zu übernehmen.
Barrierefrei erinnern
Das Projekt „Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen“ des Landesverbandes der Lebenshilfe Thüringen und der Lebenshilfe Erfurt erhält den Margot Friedländer Preis 2024 für sein einzigartiges Engagement, die Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus für alle Menschen zugänglich zu machen. „Barrierefrei erinnern“ leistet wertvolle Pionierarbeit. Geschichtliche Inhalte werden in einfacher Sprache aufbereitet und Menschen mit Behinderungen aktiv in die Vermittlung eingebunden. Besonders beeindruckten die Jury die Tandemführungen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zu den “Euthanasie”-Verbrechen im Nationalsozialismus. Die Führungen sowie der Katalog in leichter Sprache zur Dauerausstellung am Erinnerungsort Topf & Söhne fördern eine Erinnerungskultur, die auf Inklusion und Teilhabe basiert und alle Menschen dazu einlädt, die Vergangenheit zu begreifen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Hèdi Bouden
Hèdi Bouden erhält den Margot Friedländer Persönlichkeitspreis 2024 für sein außergewöhnliches Engagement in der Antisemitismusprävention, Erinnerungskultur und Verständigung zwischen den Kulturen. Er ist nicht nur als Lehrer ein Vorbild für die grundlegenden Werte des menschlichen Miteinanders wie Toleranz, Respekt, Wertschätzung und Offenheit, sondern widmet sich auch in jeder freien Minute der Organisation von Begegnungsreisen, Theater- und Ausstellungsprojekten mit Schülerinnen und Schülern aus Hamburg und Israel. Die Jury beeindruckte in besonderem Maße Hédi Boudens Engagement für Dialog und Hoffnung nach dem Terroranschlag des 7. Oktober 2023 und sein persönlicher Einsatz für jüdische und muslimische Schülerinnen und Schüler aus Shaar Ha Negev und Rahat an der Grenze zu Gaza. Mit den Mitteln des Theaters, der bildenden Kunst, des Zuhörens und gemeinsamen Gestaltens schafft er berührende Orte der Hoffnung und Erinnerung.
IG Friedenstaube
Die Interessensgemeinschaft Friedenstaube am Otto Nagel Gymnasium Berlin-Marzahn erhält den Margot Friedländer Schulpreis 2024 für ihr zehnjähriges Engagement für eine soziale Schulgemeinschaft und ihren aktiven Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit. In beeindruckender Weise entwickeln die Schülerinnen und Schülern eigenständig und lehrerunabhängig eine Vielzahl von Workshops und Veranstaltungen, um Werte wie Toleranz, Respekt, Offenheit, Hilfsbereitschaft, Gleichberechtigung und Freiheit zu fördern. Die Interessensgemeinschaft Friedenstaube überzeugte die Jury mit ihrem Einsatz für das Werteleitbild der Schule und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie leisten einen wertvollen Beitrag, verantwortungsvolles Handeln zu fördern und Ausgrenzung und Diskriminierung aktiv entgegenzutreten.
Schülerzeitung josefine
Die Schülerzeitung „josefine“ an der Mädchenrealschule St. Josef in Hanau erhält den Margot Friedländer Schulpreis 2024 für ihr herausragendes Engagement in der historischen und gesellschaftlichen Bildung. Seit sieben Jahren leistet die Arbeitsgemeinschaft von Schülerinnen der 7. und 9. Klasse wertvolle Erinnerungsarbeit durch Zeitzeugeninterviews und Ausstellungen sowie Veranstaltungen zum Holocaust. Als besonders bemerkenswert bewertete die Jury ihren Einsatz, die von der Geschichtsschreibung bislang übersehenen Menschen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Die Schülerinnen tragen so zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bei. Darüber hinaus widmen sich die Schülerinnen auch aktuellen gesellschaftlichen Themen und gestalten mit ihrer Website und App eine Plattform für Wissen und Diskurs, die weit über die Schule hinaus wirkt und junge Menschen zur aktiven Mitgestaltung unserer Zukunft inspiriert.